Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15




Hier klicken, um den Artikel vorlesen zu lassen.

"Ich seh nen Mörder wenn ich in den Spiegel seh” - CarlZen rappt über Schuldgefühle und den Tod eine

´Ich führe unseren Weg fort.”

- Rapper Luca Carli alias CarlZen verliert seinen besten Freund und Rap-Kollegen Ucciboy mit nur 16 Jahren bei einem Autounfall. Sein Tod ist für den 18-Jährigen das abrupte und tragische Ende einer innigen Freundschaft, aber auch der Start seiner musikalischen Reise zum Rap. CarlZen verarbeitet mit "Ucci On My Mind" die eigenen Schuldgefühle ("Doch jetzt seh ich nen Mörder wenn ich in den Spiegel seh´, hätt´ ich nur geschrieben doch es war einfach zu spät"), nimmt Abschied von seinem besten Freund und verspricht, dass er in seiner Musik weiterleben wird:


Ruh´ in Frieden mein Bruder,
Ich pumpe Mucke mein Bruder,
Halte immer dein Namen heilig ja,
Fühle mich wie ein Ultra

CarlZen ist ein außergewöhnlicher Künstler und Rapper. Ein junger Mann, der ehrlich, roh und unverblümt aus seinem Leben erzählt. Einer der ganz ohne Bling Bling, geleaste Autos und hüftschwingende Frauen in Musikvideos auskommt. Denn im Vordergrund stehen seine ehrlichen und verletzlichen Texte.

Gleichzeitig ist CarlZen der lebende Beweis für einen jungen Mann, der einen alles andere als geradlinigen oder standardisierten Weg geht. Er ist schlecht in der Schule, hasst Auswendiglernen, spielt dafür aber auf Weltklasseniveau Geige. So gut, dass er wie sein berühmter argentinischer Großvater Komponist werden soll. Er absolviert das Theorie- und Harmonielehre-Examen der städtischen Musikschule in München, erhält mehrere Auszeichnungen für Erst- und Zweitplatzierungen bei Landes- und Bundeswettbewerben und spielt u.a. mit dem weltberühmten Geiger David Garret auf der Bühne. Zusätzlich spricht er vier Sprachen fließend: Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch. Dass der gebürtige Münchner in seinem Kinderzimmer Travis Scotts "Birds in the Trap” hoch- und runter hört, stört seine Mutter kaum. Zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem er ihr sagt: "Mama, ich werde Rapper.”

Nach dem Tod von Ucciboy, dem tiefen Fall von CarlZen ins Leere und einer intensiven Reise aus der Dunkelheit ans Licht dann Ende 2019 das Rap-Debut "Alles auf Null”. Der Song generiert in wenigen Wochen über 50.000 Streams. Ohne Label, ohne Fanbase. Ein Rapper, der Genres vereint, Brücken baut zwischen Trap und Rap, Raggaeton und R&B. Schnelle Hi-Hats, eine Prise Autotune, Bauchtasche und eine schicke Jogginghose. Musikalisch raffiniert, melodisch, international, und sogar multi-lingual. Ucciboy lebt weiter. In jeder Zeile und jedem Song. "Es ist wie es ist” sagt CarlZen und spricht über Freundschaft, Depression, Heilung und das Glück am Musikmachen. Schluss also mit Rap-Klischees und "harten”, unnahbaren Posern. CarlZen macht sein eigenes Ding. Und das ist gut so.