08.10.2014 Hier klicken, um den Artikel vorlesen zu lassen.
Es werde Licht…Peter Hook & The Light rockten das Musikzentrum Hannover
Die Location ist schon etwas besonders, in fünf umgebauten, ehemaligen Luftschutzbunkern und Toilettenanlagen befindet sich ein Veranstaltungszentrum mit Schwerpunkt auf Jugend- und Musikförderung, insgesamt 57 Übungsräume sind an Bands vermietet. Hier kommen Musikerinnen und Musiker mit Kollegen und Kolleginnen zusammen, Erfahrungen werden ausgetauscht, Kontakte geknüpft und natürlich musiziert. Ein Tonstudio steht rund um die Uhr zur Verfügung. Es gibt Seminare, Workshops, Theateraufführungen und zahlreiche Projekte. Außerdem befinden sich dort die Geschäftsstellen der Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen, das Rockbüro Hannover und die Deutsche Rockmusik Stiftung, es ist ein bundesweit einzigartiges Projekt: "Das Musikzentrum Hannover".
Der Konzertsaal versprüht den coolen Charme der 80er Jahre-Clubs.
Klar, dass hier auch so manche außergewöhnliche Musikveranstaltung dargeboten wird.
Am vergangenen Sonntag war Peter Hook, der legendäre Bassist von Joy Division und New Order im Musikzentrum Hannover zu Gast. Mit seiner aktuellen Band "Peter Hook & The Light" gab er dort eines von nur zwei Deutschlandkonzerten.
Die Band spielte sich in chronologischer Reihenfolge durch ihre Geschichte. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und bescherte dem Publikum einen unvergesslichen Abend und ein herausragendes Bühnenprogramm mit 29 Songs.
Am Anfang stand ein Set mit Joy Divison Material. Weiter im Programm die New Order Alben "Low-Life" und "Brotherhood", die Peter Hook & The Light in voller Länge spielten. Es folgten weitere New Order Songs aus dem 1987er Album "Substance".
Die Joy Division Songs, alle samt Meilenstein der Musikgeschichte, ernst, düster, klaustrophobisch, melodisch, eindringlich und schön.
Joy Division beeinflusste zahlreiche Musikstile und gilt heute als eine der wichtigsten Bands der Post-Punk-Szene. Das Publikum durchlebte die vergangenen Tage einer modernen Jugend und ihrer genialen Zeit der unverwechselbaren Musik.
Nach einer kurzen Pause, ließ Hooky mit "Love Vigilantes" aus dem Album Low-Life die New Order-Zeit auferstehen. Bei Dance-Rock-Klassikern wie "Perfect Kiss" und "SubCulture" tanzten auch die hinteren Reihen.
Spätestens aber die Songs des Albums "Brotherhood" entfesselten eine elektro-fleischfressende Menge deren Hunger nach dem süßen Geschmack von Tempo und Dance Pop mit Klassikern wie "Weirdo" und "Bizarre Love Triangle" gestillt wurde.
Die letzten Songs aus dem Album "Substance" wie "Thieves Like Us", für viele einer der besten New Order Songs überhaupt, war einer der vielen großen Momente der Nacht. Peter Hook & The Light haben richtig gut abgeliefert.
New Order verband New Wave mit Elektro Pop und schuf einen eigenen, mehr von Synthesizern bestimmten Stil. In vielen Bands verliert sich der Bass im Sound und der Bassist hebt sich wenig ab. Bei Hooky ist das anders, sein Spiel ist nicht nur integraler Bestandteil, er ist prägend für den Sound, einen einzigartigen, unverwechselbaren Sound.
Nach der Trennung von New Order 2007 spalteten sich auch die Fans in zwei Lager. Für die einen ist der Gesang von Bernard Summer tragendes Element der Songs von New Order, für andere ist es Hookys markanter Bass in Verbindung mit Synthesizern, der den Songs die Energie verleiht.
Ich schließe mich keinem Lager an. New Order ist Kult. Summer wie auch Hook sind für ewig New Order.
Neben Peter Hook spielen in der Band sein Sohn Jack Bates (Bass), sowie Andy Poole (Keyboards), Paul Kehoe (Schlagzeug) und David Potts (Gitarre). Die letzteren drei hatten bereits in den 1990er Jahren zusammen mit Peter Hook in der Band Monaco gespielt.