Populärere Musik, neue Sendungen Deluxe Music nimmt Kurs auf den Mainstream

"Noch kennen uns einfach zu wenige TV-Zuschauer - und damit leider auch noch zu wenig Mediaplaner und Werbetreibende", sagt Deluxe-Chefin Ulrike Przysucha. Und das trotz Wachstum in diesem Jahr. Neue Formate wie die "Deluxe Charts" sollen helfen.

Investitionen und Wachstum hatte Alexander Trauttmansdorff, Chef der HighView-Sendergruppe, vor einem Jahr für seinen Neuerwerb Deluxe Music in Aussicht gestellt. Eine zentrale Rolle sollte dabei der Werbevermarkter Sky Media Network spielen, der das Mandat von Deluxe als erstem Free-TV-Sender zum Jahresbeginn übernommen hat. Im Großen und Ganzen scheint die Zusammenarbeit Früchte zu tragen. "Wir haben alle unsere Ziele für 2014 erreicht - den Marktanteil bei den Werberelevanten verdoppelt, in unserer Kernzielgruppe Männer 30-39 sogar verdreifacht und ein gesundes Umsatzwachstum hingelegt", sagt Ulrike Przysucha, Leiterin des Musikgeschäfts der HighView Holding, im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.

De facto bedeutet das, dass Deluxe Music inzwischen einen durchschnittlichen Marktanteil von 0,2 Prozent bei den 20- bis 49-Jährigen erreicht, bei den 30- bis 39-jährigen Männern im Schnitt 0,8 Prozent - mit vereinzelten Spitzen bis zu 8,5 Prozent. Das ist und bleibt Nische und stellt aus Sicht von HighView nur eine Zwischenetappe dar. Hörbar verändert hat sich auf dem Weg das Musikprogramm, das tagsüber läuft. Weniger Jazz und Oldies, mehr Charts.

"Wir haben gezielt insbesondere in Musik-Research investiert und spielen jetzt tagsüber mehr aktuelle, populäre Musik", erläutert Ulrike Przysucha den Wandel. "Da waren wir vorher in der Musikprogrammierung manchmal ein wenig zu überraschend und ein wenig zu altmodisch." Natürlich möchte Deluxe den einen oder anderen Zuschauer abgreifen, der sich früher mal von MTV oder Viva musikalisch berieseln ließ, ehe reine Musikstrecken dort zur Nebensache wurden. Anspruchsvollere Genre-Programmierungen für Liebhaber laufen bei Deluxe jetzt abends ab 20 Uhr, etwa "80s Extreme", "Deluxe Rock" oder "UK Sensations".

Dass am 23. Dezember mit "Update Deluxe" die erste moderierte Show des Senders startet und Jennifer Weist, Frontfrau der Rockband Jennifer Rostock, dadurch zum Sendergesicht werden soll, ist bereits bekannt. Einen Tag vorher, am 22. Dezember, feiern die neuen "Deluxe Charts" Premiere - ein Format, in dem die Redaktion regelmäßig ihre aktuellen Clip-Favoriten zusammenstellt. Das Ziel all dieser Neuerungen ist klar: Deluxe, das Anfang April 2015 seinen zehnten Geburtstag feiert, soll breiter und greifbarer werden.

"Unsere Top-Priorität ist es, den Sender bekannter zu machen", so Przysucha. "Wer einmal einschaltet, bleibt bei uns. Aber noch kennen uns einfach zu wenige TV-Zuschauer - und damit leider auch noch zu wenig Mediaplaner und Werbetreibende." Eine vor allem online verbreitete Werbekampagne rund um die anstehenden Programmneuheiten soll die Bekanntheit steigern helfen. Przysucha versteht das als notwendige Zuarbeit für ihren Vermarkter, dem sie gegen Ende des ersten gemeinsamen Jahres ein positives Zeugnis ausstellt: "Sky Media Network macht einen sehr guten Job und hat uns tolle Neukunden beschert. Deluxe Music steigert inzwischen die Nettoreichweite des Sky-Vermarktungsportfolios um bis zu 20 Prozent."

Zusätzlich zum klassichen Spot-Geschäft will sie im nächsten Jahr Branded-Content-Kooperationen mit kleinen und mittelständischen Kunden ausbauen. Ein Beispiel dafür, das bereits jeden Sonntag von 20 bis 22 Uhr läuft, ist die Sendung "Chefsessel". Darin sind die "schönsten Musikvideos aus Golden Pop und Smooth Jazz" zu sehen, Titel und optische Verpackung der Sendung verweisen auf die Luxus-Bürostuhlmarke Wagner.

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