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Stillstand der Sonne
Künstler:
Christian Andres, Thilo Droste, NASE (Nadja Milenkovic & Sebstian Seitz), René Moritz, Ulrich Vogl
Ausstellungsdauer 20. Dezember 2014 bis 25. Januar 2015
Vernissage: Freitag, 19. Dezember 2014, 19.30 Uhr
In den dunklen Tagen der Wintersonnenwende (lateinisch: solstitium = Stillstand der Sonne) beginnt im Kunstverein Neukölln eine Ausstellung mit Lichtobjekten. Schatten, Licht, Wahrnehmungseffekte und Bewegungen sind dabei Komponenten der künstlerischen Auseinandersetzung. Bei den ausgestellten Arbeiten geht es um unterschiedliche thematische Inhalte und Phänomene, die im Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit sichtbar gemacht werden.
Christian Andres beschäftigt sich in seinen teils kinetischen Arbeiten mit dem Phänomen und der Symbolik von Licht und Schatten. Dabei nutzt er Vorlagen, die er so unterschiedlichen Vorlagen wie Holbein?schen Holzschnitten oder Comiczeichnungen entnimmt. Es entsteht eine sich stetig wiederholende Bildfolge mit metaphysischem Gehalt.
Thilo Droste lädt den Besucher zu einem künstlich-künstlerischen Sonnenbad ein. Der Künstler spricht gleichermaßen die Gedächtnisleistung der Haut wie ihre archaische Funktion als Leinwand an, indem er Schablonen anbietet, um sich von der UV-Strahlung eines Solariums "tätowieren" zu lassen. Die Eitelkeit der Muse und die Hybris des Künstlers, der sich sonnengottgleich in sein Werk einschreibt (oder -brennt) werden in der schelmischen Inszenierung zusammengeführt und befragt.
René Moritz hat die Jahresgabe des Kunstverein Neukölln gestaltet: Die Edition "Artist?s box". Mit Hilfe einer halbierten Linse fügt er Licht und Schatten zu einer Collage zusammen und versinnbildlicht so den Funken der Inspiration. In einer weiteren Arbeit fügt er vorgefundene Verpackungen und Materialien mit Bild und Schrift zu kleinen Projektionen zusammen. Die fragilen Präsentationen lassen eher an den schwebenden Prozess des Erinnerns als an ein präzises Abbild denken.
Das Künstlerduo Nase (Nadja Milenkovicz und Sebastian Sebastian Seitz) präsentiert mit "Topik des Imaginären" eine animierte Installation, bei der Zeichnungen auf transluzentem Papier und Folie durch gesteuertes Licht choreographisch inszeniert werden. Die gezeichneten Raumfragmente werden in Plexiglasquadern durch gezielt gesteuerte Hinterleuchtung zueinander montiert und auf Wand und Decke des Ausstellungsraums projiziert. Die Arbeit bewegt sich damit auf der Schnittstelle zwischen realer und der virtueller Welt.
Ulrich Vogl geht in seiner Installation "Film" von optischen Phänomenen aus. Der Schatten eines sich drehenden Hamsterrades mit seiner Gitterstruktur vollzieht dabei eine irritierende optische Divergenz, da das dunkle Abbild eine andere Bewegung zu vollziehen scheint als das Objekt selbst. Der ansonsten verlässliche "Begleiter" Schatten entwickelt so ein eigentümliches Eigenleben.
Kuratiert von Dr Martin Steffens
Begleitprogramm:
Vernissage: Freitag, 19. Dezember 2014, 19.30 Uhr
Präsentation der Jahresgabe von René Moritz; Beginn der Kunstlotterie
Donnerstag, 8.,15. und 22. Januar jeweils von 17.30 bis 19 Uhr
"Betreutes Bräunen" mit Thilo Droste
Sonntag, 25. Januar 2015, 19.30 Uhr
Finissage mit Künstler_innengespräch und Auslosung der Kunstlotterie
Performance "Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten" (Rio Reiser),
Andreas Gogol: Projektion mit Sound