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Klopferbande - neues Album "Solid State / Solider Staat" erschienen

Nach vielen Jahren in der Versenkung ist nun die Punk Rock Band Klopferbande mit ihrem neuen Album „Solid State“ zurück.

1979 gegründet war die Band Zeitzeuge des damaligen Aufbruchs von Punk und New-Wave. "Eigentlich ist es englischer Punk-Rock, aber im Kern deutsche Romantik" wurde ihr seinerzeit von der Plattenkritik attestiert und darin ist sich die Band bis heute treu geblieben.
Schnörkellos geradlinig Gitarren- und Bassarrangements, treibende Rhythmen und deutsches Liedgut sind auf "Solid Sate" insgesamt vierzehnmal eine gelungene Verbindung eingegangen.
Es geht los mit der Punk-Rock-Nummer "Popkak", die von den analog/digitalen Widersprüchen der heutigen Zeit handelt; weiter geht?s mit "Schwaben-Papis", sarkastische Anspitzungen zum Thema Gentrifizierung im ehemaligen Osten von Berlin. In "Edda" geht es um die Protzkultur reicher Bonzen/Tussen, "Taxi Driver" nimmt sich der ewig aktuellen Vereinsamung in der Großstadt-Welt an. "Mono-Maschine" kommt ganz experimentell daher und wirkt wie ein Allzweck-Soundtrack zu einem Endzeit-Szenario.
In "Klang der Ferne" grölen Seeräuber unterhaltsam dazwischen. Hierzu wurde ein Video (angeblich?) in einer der berüchtigtsten Marseiller Hafenkneipen gedreht, was in einer wüsten Schlägerei endete. Es wird im Laufe des Jahres erscheinen.
Neben Punk-Rock-Reminiszenzen gibt es auch ein bisschen Easy-Rider mit Motorrad-Impressionen von den Kanaren.
"Sack-Arsch-Willi" lässt einen Verwaltungsfachangestellten zu Wort kommen, der zur Abwechslung gern auch mal die Welt regieren möchte.

Mit den letzten beiden Songs wird es spirituell."No Name" ist d i e Antwort auf die immerwährende Frage, wie man ein Star wird und "Genies" ist traumatische Erinnerung und doch zugleich auch Hommage an die Zeit um 1979. Jeder der sich daran erinnern kann, an die lauten und leisen Schmerzen in einer ostwestgeordneten Welt, wird wissen, was mit diesem Song gemeint und gefühlt ist.
So beschließen traurige Synthesizer-Klänge am Ende von "Genies", was beim ersten Song "Popkak" noch mit optimistischen Gitarren-Riffs begann.
Die Songthemen sind die Zwischen- und Grautöne auf "Solid Sate", der Klartext ist deren Umsetzung.
Ein schönes, gelungenes Album.