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REMA Early Music Awards für die Schola Cantorum Basiliensis und das Hilliard Ensemble – V

Als Europäisches Netzwerk für Alte Musik vereinigt REMA (Réseau Européen de Musique Ancienne) 60 Organisationen und Festivals aus 21 Ländern

, die auf Alte Musik spezialisiert sind. Der erstmalig zu vergebende REMA Early Music Award geht an die Schola Cantorum Basiliensis, einen Sonderpreis erhält das Hilliard Ensemble. Die Preisverleihung findet am 22. August 2015 im Rahmen des belgischen Laus Polyphoniae (Festival van Vlaanderen) statt. Mit dem REMA Early Music Award werden Ensembles oder Einrichtungen ausgezeichnet, die sich besonders um die Verbreitung und Erforschung Alter Musik verdient machen. Finanziell unterstützt wird REMA u. a. von der Europäischen Kommission durch das Creative Europe Programm und vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation.

Der Preisträger, die schweizerische Schola Cantorum Basiliensis, ist ein einzigartiges Zentrum, das sowohl professionelle Musiker im Bereich der Alten Musik ausbildet, als auch Historische Musikpraxis erforscht. Außerdem organisiert die Schola, deren Dozenten und Studierende aus der ganzen Welt kommen, zahlreiche öffentliche Konzerte und fördert junge Ensembles. In der Szene der Alten Musik ist die Schola Cantorum Basiliensis eine treibende Kraft, die anderen Einrichtungen als wegweisendes Beispiel dient. Direktor Pedro Memelsdorff ist über den REMA Early Music Award sehr erfreut: "Es ist für die Schola eine große Ehre und Freude, diese Auszeichnung von REMA zu erhalten. Es war immer unser Ziel, die Musik der Vergangenheit zu erforschen, um sie an zukünftige Generationen weiterzugeben und um eine Vorstellung zu bekommen, was das Neue ihrer Ideen ist." Auch der amerikanische Lautenist Hopkinson Smith, der in Basel an der Schola unterrichtet, empfindet den Preis als wichtige Anerkennung: "Indem der Preis der Schola verliehen wird, wird er auch etwas viel Größerem verliehen, nämlich dem Spirit dahinter. Und auch dem Wissen, der Erfahrung, der Dichtung, dem profunden Verständnis für die kulturellen Beiträge ? das alles ist täglich ein Teil des Spirits der Leute, die hier involviert sind."

Der zweite Preisträger, das britische Vokalquartett The Hilliard Ensemble, hat sich maßgeblich für die Wiederentdeckung und Popularisierung Alter Musik stark gemacht. Das Ensemble, das von 1973 bis 2014 bestand, konzentrierte sich hauptsächlich auf die Musik des Mittelalters und der Renaissance, führte aber auch zeitgenössische Musik auf. Mit dem estnischen Komponisten Arvo Pärt verband das Hilliard Ensemble eine enge Zusammenarbeit. Für das Ensemble ist der Preis eine große Ehre, "denn wir haben sehr lange zusammen gesungen, die Gruppe gab es etwa 40 Jahre und während dieser Zeit haben wir gesehen, wie die Alte-Musik-Szene immer weiter und weiter gewachsen ist."

REMA wurde im Jahr 2000 in Ambronay (Frankreich) gegründet; seinen Hauptsitz hat es heute in Versailles. In den vergangenen Jahren konnte REMA einen Zuwachs von etwa zehn Mitgliedern pro Jahr verzeichnen. Die meisten Mitglieder kommen aus Frankreich, Benelux, Deutschland und Italien. Dazu zählen zum Beispiel das Centre culturel de rencontre d?Ambronay (FR), die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci (D) sowie die Händelfestspiele in Göttingen, Halle und Karlsruhe (D), das National Centre for Early Music in York (GB), das Oude Muziek Festival in Utrecht (NL) oder das MAfestival in Bruges (BE). Zu den weiteren Aktivitäten der Vernetzung und Kommunikation Alter Musik gehört das seit Januar 2015 bestehende Internetradio Remaradio.eu sowie der Europäische Tag der Alten Musik, der jährlich am 21. März gefeiert wird.