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VOX-Auswanderer ´Die Pharos´ schockiert von Not und bitterer Armut

Begleitet von den TV-Kameras machten sich Michaela Scherer und Martin Bolze ein Bild der Not.

Begleitet von den TV-Kameras machten sich Michaela Scherer und Martin Bolze ein Bild der Not.

"Es war erschreckend, unbeschreibliche Not und Armut", fassen Michaela Scherer und Pharo Martin Bolze die Eindrücke ihrer Reise nach Mosambik zusammen. Die Paderborner aus der VOX-Serie "Goodbye Deutschland! Die Auswanderer" besuchten als Botschafter der Organisation Handicap International (HI) ein Armenviertel und erhielt Eindrücke, die das Paar wohl nie wieder vergessen kann.


"Es war wie eine andere Welt", berichtet Michaela, die leider so gar nichts gemeinsam hat mit unseren Erlebnissen aus unseren Fernsehsendungen. Begleitet von einem RTL-Kamerateam wollten sich die Paderborner vor Ort mit eigenen Augen ein Bild von der Situation machen. "Es waren sehr aufregende und spannende Tage", blickt das Paar zurück.

Es gab durchaus auch positive Momente, etwa bei einer Visite in den drei von HI geförderten Schulen, Eindrücke von glücklichen Schülern und dem Erfolg von Hilfsprojekten. "Die Kinder sind unendlich dankbar, für einen geregelten Alltag mit Schulbildung und damit der Aussicht auf ein besseres Leben", erzählt Michaela. Die Reise konfrontierte das Duo aber auch mit Situationen, die für beide zuvor unvorstellbar schienen. Schon bei der Ankunft im Dorf, waren sie umringt von Kindern, die zum Teil schwere Behinderungen haben und oft von der Familie ausgeschlossen oder eingesperrt werden.

In Maputo und Matola leben rund 23.700 Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Sie leiden unter Diskriminierung. In einer der wenigen inklusiven Schulen spielen fröhliche Kinder Fußball, quetschen sich zu fünft auf eine Bank und lernen voller Eifer. Manche können kaum oder gar nicht hören und verständigen sich durch Gebärdensprache. Einer von ihnen ist Luis. Der Zwölfjährige hat motorische Schwierigkeiten und kann dank Physiotherapie inzwischen laufen. Der kleine Mann besuchte früher nur ungern die Schule, war scheu und wurde gehänselt.

Die 14-jährige Chelsia kann nicht laufen und sitzt im Rollstuhl. Durch die Unterstützung wurden an ihre Schule Wege und Rampen gebaut. Noch im Vorjahr mussten vier Klassenkameraden das Mädchen über tiefen Sand tragen. "Eine Hammerleistung", bewundert Martin Bolze ihren Einsatz. "Ich finde es enorm, wie die Freunde alle so selbstverständlich helfen."

Rund 20 Stunden sind nach dem Rückflug vergangen und die Auswanderer haben kaum ein Auge zugemacht, weil sie die Eindrücke ihrer Reise verdauen mussten. "Wir sagen in Landessprache ´kanimambo´ (Danke) für die Zeit in diesem Land, in dem die Menschen trotz ihrer Probleme, Sorgen und Nöte, so viel Lebensfreude zeigten. Wir kehren zwar mit Tränen in den Augen zurück, aber auch mit Erinnerungen an eine Zeit, die uns für immer in unseren Herzen bleibt."